VielfaltsGarten
So wird der Garten zum Vielfaltsgarten
- Der Rasen
Spielen Sie Golf in Ihrem Garten? Nein? Dann ist eine Blumenwiese eine gute Alternative zum Rasen. Denn dort ist die Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren deutlich höher. Außerdem braucht sie weder gewässert noch gedüngt zu werden und das Mähen beschränkt sich auf höchstens zweimal pro Jahr. Dafür gibt es ein unvergleichliches Blütenmeer, in das Insekten dankbar eintauchen.
- Die Blumenbeete
Blumen machen Arbeit? Mit der richtigen Auswahl hält sich die in Grenzen. Legen Sie ein Stauden- oder sogar ein Wildstaudenbeet an, das braucht minimale Pflege und bringt maximalen Gewinn für die Insektenwelt und für Sie, denn die Blütenpracht ist umwerfend. Und das Jahr für Jahr, denn Stauden sind ja mehrjährig. Wenn Sie die abgeblühten Stauden dann auch noch den Winter über stehen lassen, schaffen Sie gleich noch Überwinterungsquartiere für Wildbienen.
- Die Kletterpflanzen
Hauswände und Mauern sind viel zu wertvoll um kahl zu bleiben. Machen Sie daraus lieber Lebensräume und pflanzen Sie Kletterpflanzen. Am besten solche, die blühen und fruchten. Zwischen den Zweigen nisten Vögel und bedienen sich gerne an den Insekten, die auch in der grünen Wand wohnen.
- Die Bäume und Sträucher
Gut, sie brauchen etwas Platz. Suchen Sie sich deshalb den Lieblingsbaum oder –strauch danach aus, wie groß er wird. Oder bieten Sie mit einer freiwachsenden Hecke einen idealen Lebensraum für die Tierwelt. Greifen Sie in jedem Fall zu Gehölzen, die blühen und fruchten, mit den Heimischen sind Vögel und Insekten am besten bedient.
- Das Wasser
Sie lieben Wasser im Garten? Wunderbar – Insekten und Vögel auch. Ein naturnaher Gartenteich mit unterschiedlichen Uferzonen, Wassertiefen und der passenden Bepflanzung ist das beste Freibad mit Kiosk für die Verpflegung der heimischen Tierwelt. Und Sie? Werden sich vom Anblick der badenden Vögel und schwirrenden Libellen nicht losreißen können.
Ihr Garten ist zu klein für einen Teich? Macht nichts, legen Sie in einem größeren Bottich einen Miniteich an. Oder stellen Sie eine flache Schale als Vogeltränke auf.
- Das Unkraut
Doch, das gibt es auch im Vielfaltsgarten. Heißt dort aber lieber Wildkraut und ist nützlich. Klar, im Gemüse- oder Staudenbeet müssen Sie es jäten, aber überlassen Sie den Un- oder Wildkräutern doch eine Ecke im Garten. Die Insektenwelt braucht Brennnesseln, Löwenzahn und alles, was sich von selbst dort einstellt zum Überleben.
- Abgeschnittene Äste und Zweige
„Totholz“ ist alles andere als tot. Darin tobt vielmehr das Leben, denn unzählige Klein- und Kleinstlebewesen, Bakterien und Pilze leben darin und davon. Lassen Sie also alte Baumstämme und -äste ruhig liegen oder drapieren Sie es als Gestaltungselement. Sie schaffen damit einen Lebensraum für die Vielfalt.
- Steine und Mauern
Wenn schon Stein, dann so, dass alle etwas davon haben. Trockenmauern aus Naturstein sind nämlich Lebensräume für wärmeliebende Pflanzen und Tiere. Eidechsen und viele Insekten wohnen in den Hohlräumen und sogar Pflanzen wachsen dort. Wenn Sie keine Mauern im Garten brauchen, können Sie auch lockeres Steinmaterial an einen sonnigen, trockenen Platz schütten. Der wird sich bald beleben.
- Nistkästen und Insektenhotels
Das beste Insektenhotel ist ein möglichst großes Angebot an Pflanzenvielfalt und an verschiedenen Strukturen im Garten. Natürlich können Sie mit Hölzern, hohlen Stängeln oder Ziegeln noch ein paar Extras anbieten.
Nistkästen für Vögel sind im Garten immer gut – vorausgesetzt, es gibt dort genügend Strukturen, wo die Vögel Futter für den Nachwuchs finden.
- Der Balkon
Vielfalt geht auch auf kleinstem Freiraum. Mit wilder Schönheit statt Geranien fördern Sie die Vielfalt auch auf dem Balkon. Stauden, Wildstauden, Sommerblumen, Kräuter, Gemüse, Beerensträucher, sogar kleine Gehölze gedeihen auch in luftigen Höhen und ziehen Insekten magisch an.
Und noch ein Tipp der Vielfaltsmacher:
Machen Sie Ihren Garten oder ihren Balkon zum Teil eines grünen und blühenden Netzwerks in Ihrer Umgebung. Insekten brauchen kurze Wege. Viele von ihnen schaffen nur kurze Distanzen, deshalb ist ein dichtes Netz von Blühflächen für sie überlebensnotwendig. Es zählt also jede Fläche, ob auf dem Land, im Dorf, in Siedlungsgebieten oder in der Stadt. Verbinden Sie die Vielfalt!