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Blühflächen

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Blühflächen für den Garten anlegen

Sie haben in der Gemeinde oder in der Stadt hübsche, bunte Blühstreifen gesehen? Und dachten: Das wäre doch was für meinen Garten? Gute Idee! Vielleicht wollten Sie schon immer mal diese sonnige Ecke im Garten neu anlegen? Oder Sie finden, dass Sie Plätze im Garten haben, die viel zu schade für Bambus und Thuja sind? Vielleicht möchten Sie ja einen blühenden Rahmen um Ihre Terrasse oder Sitzplatz im Garten legen? Möglicherweise wollen Sie Ihren Vorgarten gerne in einem Blütenmeer durchqueren und so auch gleich dem gesamten Straßenbild zu mehr Vielfalt verhelfen. Dann ran an die Blüten.

Der richtige Platz:

Für Ihr Vielfalts-Blütenmeer brauchen Sie unbedingt einen sonnigen Platz im Garten.
Der Gartenboden muss an dieser Stelle offen, also frei von Bewuchs, Unkraut und Steinen sein. Wer keinen Platz im Garten, oder nur einen sonnigen Balkon hat, kann auch große Töpfe oder Kästen verwenden.

Das Saatgut:

Die Mischung und die Qualität macht’s. Gute Saatgutmischungen sind so zusammengestellt, dass die Insektenwelt bestmöglich bedient wird. Wieviel Saatgut Sie für Ihre Fläche brauchen, steht auf den Packungen (Sie werden staunen, wie gering die Menge ist). Sie können für Ihren neuen Blühstreifen ein- oder mehrjährige Samenmischungen verwenden. Der Unterschied?

Einjährige Mischungen legen schon im ersten Sommer eine tollen Auftritt mit vielen bunten, attraktiven Blüten hin. Wer also ein Gartenbeet zu Blühinseln oder -streifen für Bienen, Insekten und Schmetterlinge umwandeln möchten, startet mit Einjährigen. Wenn Sie im Herbst alle abgeblühten Stängel stehen lassen, samen sich viele der Pflanzen neu aus. Das heißt, die Samen fallen auf den Boden, bleiben dort den Winter über liegen und beginnen im Frühjahr wieder zu keimen. Das funktioniert zwei bis drei Jahre ganz gut, danach ist Zeit für eine Neueinsaat. Wichtig ist, dass Sie zu Qualitätssaatgut greifen. Lassen Sie die ganz billigen Mischungen liegen, denn die samen sich oft nicht neu aus.

Mehrjährige Mischungen sind ideal, wenn Sie größere Flächen, zum Beispiel Ihren Rasen oder Teile davon dauerhaft zu Blumenwiesen umwandeln möchten. Denn diese Mischungen enthalten langlebige Blütenpflanzen, die zwar nicht ganz so spektakulär blühen, wie die Einjährigen, dafür aber jahrelang lang artenreiche, vielfältige Gartenstrukturen schaffen. Solche Blumenwiesen sind heiß begehrt bei Insekten und Schmetterlingen und für Sie wird es viel zu beobachten geben. Außerdem verändert die Blumenwiese nicht nur von Monat zu Monat sondern auch von Jahr zu Jahr ihr Gesicht, weil sich immer wieder andere Pflanzen stärker durchsetzen.

Blühinseln oder -streifen anlegen:

April und auch die folgenden Monate, in denen es nicht zu heiß ist, sind ein guter Zeitpunkt dafür, Blühflächen-Mischungen anzusäen. Lockern Sie die offene Gartenerde (die Sie vorher von Steinen und Unkraut befreit haben) mit einer Hacke  auf und rechen Sie alles einigermaßen glatt. Es sollte ein ebenes „Saatbett“ ohne Mulden und Hügel entstehen. Das Saatgut muss möglichst gleichmäßig verteilt werden. Wundern Sie sich nicht über die geringe Samenmenge, die Sie brauchen, zum leichteren Verteilen können Sie die Körner auch mit etwas Sand oder Sägemehl vermischen.

Streuen Sie das Saatgut locker und gleichmäßig auf der Erde aus, arbeiten Sie es mit der Hacke ganz leicht in den Boden ein und – ganz wichtig – drücken Sie es etwas fest. Das geht ganz gut mit einer Walze oder einem Brett. Ab jetzt gilt: Betreten verboten. Die ersten Pflänzchen tauchen schon bald auf und Ihre Blühfläche wird sich ziemlich schnell entwickeln.

Die nächsten 4 bis 6 Wochen muss die Fläche feucht gehalten werden, damit die Samen gut keimen. Vergessen Sie nicht, bei längerer Trockenheit für Wassernachschub zu sorgen, dann steht schon bald ein fröhlich-bunter Blütenflor im Garten. Den Sommer über können Sie dann eine fantastische Blumenvielfalt und regen Insektenbesuch genießen.

Tipp von den Profis: Der Schröpfschnitt

Um den unerwünschten Pflanzen das Leben schwerer zu machen, greifen Profis ausgerechnet dann zu einer Maßnahme, wenn die Pflanzen schon hoffnungsvoll gekeimt haben. “Bierflaschenhoch” sollte die Saat schon herangewachsen sein, dann schreiten Fachleute zum “Schröpfschnitt”. Dafür mähen sie die ganze Fläche auf circa 6 cm Höhe ab. Das geht mit dem Rasenmäher oder mit der Sense, auf größeren Flächen auch mit dem Balkenmäher. Dadurch werden unliebsame Unkräuter geschwächt – und keine Sorge: die anderen Pflanzen holen die kurze Unterbrechung schnell wieder auf.

Und wenn im Herbst alles abgeblüht ist?

Lassen Sie die abgeblühten Stängel stehen, das hat gleich mehrere Vorteile:
Sie sind ein gutes Winterquartier für Wildbienen und andere Insekten, und für Vögel sind die Samen ein willkommenes Futter.
Außerdem werden aus den Samen, die zu Boden fallen, im nächsten Jahr wieder neue Blühpflanzen.

Im nächsten Frühling räumen Sie die ganzen Stängel- und Pflanzenreste vom letzten Jahr einfach weg und bleiben gespannt, welche der Pflanzen wieder neu austreiben. Wenn Sie einjährige Mischungen verwendet haben, müssen Sie die Fläche nach spätestens zwei bis drei Jahren neu anlegen, um die größtmögliche Vielfalt zu erhalten. Denn auch hier setzen sich im Lauf der Zeit nur die stärksten Pflanzen durch.

Unser Tipp für Vielfaltsmacher:

Wenn Sie mal fix Lücken im Staudenbeet schließen möchten, sind Sie nicht nur mit Samenmischungen, sondern auch mit einzelnen insektenfreundlichen Sommerblumenarten zum Aussäen gut bedient. Die können Sie gut ins Farb- und Strukturkonzept Ihrer Staudenpflanzung integrieren. Klassische, wie Ringelblume, Schlafmützchen, Lein, Kosmeen oder Kapuzinerkresse eignen sich gut.

Wie wäre es vielleicht noch mit einer Blumenwiese? Dazu gibt es hier mehr.

Unsere Blühflächenfibel und Infomaterialien

Für alle, die es noch genauer wissen möchten, haben wir Anleitungen zur Anlage und zur Pflege von Blühflächen erstellt:

Infomaterial zum Anlegen einer Blühfläche gibt es hier.

Unsere Blühflächenfibel zeigt es ganz genau, wie’s geht und steht hier zum kostenlosen Download bereit.