VielfaltsMacher
Vielfalt auf verschlungenen Pfaden
Nein, mit einem Irrgarten hat das Königsmooser Pflanzen-Labyrinth nichts zu tun. Obwohl – so manchem könnte es ganz schwindelig werden vor lauter Blütenduft und Blumenpracht, wenn es ab Mai so richtig losgeht und das Pflanzenlabyrinth zu einer Fülle an Sinneseindrücken wird. „Wir sind Vielfaltsmacher, denn in der naturnahen Pflanzung blüht es von April bis November “, sagt Brigitte Gottschall vom Obst- und Gartenbauverein Königsmoos.
Vielfalt begleitet
Die Vielfalt ist hier Voraussetzung, schließlich möchte das Team vom Königsmooser Pflanzenlabyrinth zeigen, dass gerade die verschlungenen Umwege die Vielfalt des Lebens symbolisieren. Hier haben diese Umwege die beste Begleitung, die man sich wünschen kann: Pflanzen in riesiger Vielfalt. Knapp zweihundert verschiedene, überwiegend heimische Pflanzenarten und –sorten sind in vier verschiedenen Beetkreisen angelegt. Jeder Kreis hat ein eigenes Thema:
Vier Themenbeete umrunden
Im ersten Kreis zeigen die Schmuckstauden viele altbekannte Pflanzen aus dem Bauerngarten. Der zweite ist mit bekannten und weniger bekannten Heilkräutern bestückt, das dritte Beet lädt ein, in die Düfte sowohl von häufigen als auch fast vergessenen Gewürzkräutern einzutauchen. Und im vierten und innersten Beetkreis sind Gehölze und Stauden voller Symbolkraft gepflanzt. Jeden letzten Sonntag im Monat führt Brigitte Gottschall durch das Pflanzenlabyrinth, erklärt die Bedeutung und zeigt Besuchern die Welt und den Wert der vielen verschiedenen Pflanzen.
Insekten lieben das Labyrinth
Wo so viel Vielfalt ist, sind auch die Insekten nicht weit. „Besonders wenn die Kräuter blühen, sind unglaublich viele Bienen, Schwebfliegen und Schmetterlinge da“, freut sich Brigitte Gottschall. Sie und die rund zehnköpfige „Labyrinthgruppe“ vom Obst- und Gartenbauverein Königsmoos pflegen die gesamte Anlage. Dabei legen sie Wert darauf, nur die Kräuter und Stauden zurückzuschneiden, die sich zu stark aussamen oder die ein zweites Mal blühen sollen. Bei allen anderen möchten sie die Entwicklung im Jahreslauf zeigen. Erst im Frühjahr schneiden sie die Reste ab. „Das erstaunt immer noch viele Besucher“, erzählt Brigitte Gottschall, „doch ich nenne immer drei gute Gründe, die Stauden über den Winter stehen zu lassen: Erstens wegen der Insekten, die darin überwintern können, zweitens sind die Blätter und Stängel ein Winterschutz für die Pflanzen und drittens muss man dann im Frühjahr weniger an altem Pflanzenmaterial wegräumen.“
Kein Wunder, dass die Vielfalt in dieser besonderen Anlage bestens gedeiht. Könnte es ein besseres Symbol dafür geben, dass die verschlungenen Pfade des Lebens die größten Bereicherungen bereithalten?