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Bunte Augenöffner machen Niederbayern insektenfreundlich

In Niederbayern geht es ganz schön bunt zu. Ganz besonders, seit der Bezirksverband für Gartenkultur und Landespflege e. V. 2014 damit begonnen hat, seine Weihnachtspost an die Gartenbauvereine als Appetithäppchen für insektenfreundliche Blühflächen zu nutzen. Die weihnachtliche Gabe besteht seither aus dem Angebot, sich für kostenloses Saatgut anzumelden. Damit können die Vereine 30 m2 öffentliche Fläche in ein Blütenbuffet verwandeln. „Wir wollten zeigen, dass Rasenflächen nicht die einzige Lösung zur Begrünung sind“, sagt Andreas Kinateder, Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege am Landratsamt Dingolfing-Landau. Er ist außerdem Geschäftsführer des Bezirksverbands und wickelt die ganze Aktion ab. Seit 2019 ist die BMW Group Werk Dingolfing Kooperationspartner und unterstützt das Projekt.

Blühflächen inspirieren

Bei den niederbayerischen Gartenbauvereinen war mit dieser Idee ein Nerv getroffen. Rund 6000 m2 sind seitdem zum blühenden Insektenangebot geworden. Jedes Jahr bestellen über zweihundert Vereine die Samenpackungen mit heimischen Wildblumen beim Bezirksverband und säen sie in ihren Ortschaften dort aus, wo sonst vielleicht nur Einheitsgrün sprießen würden. „Poppig bunt soll es blühen“, sagt Andreas Kinateder, „denn wir möchten damit einerseits die innerörtlichen Grünflächen attraktiv gestalten.“ Andererseits sieht er die bunten Blühflächen als „Augenöffner“, die Anreize für alle schaffen, im Garten oder im Ort mehr für Insekten zu tun. Und nicht zuletzt sind sie wichtige Trittsteinbiotope, vernetzen also Landschafts- und Biotopstrukturen miteinander. „Jeder Gartenbesitzer, der sich von dieser Blühbegeisterung anstecken lässt, kann im eigenen Garten zur Vernetzung und zur Förderung der Vielfalt beitragen“, diese Botschaft ist Andreas Kinateder ganz wichtig.

Nur mit regionalem Saatgut

„Doch nicht alles, was bunt ist, schmeckt auch den Insekten“, erklärt der Kreisfachberater. Deshalb ist für ihn und seine Kollegen klar, nur hochwertiges Regio-Saatgut zu verwenden. Die Mischung enthält ein- und zweijährige heimische Wildblumen, wie Kornrade, Färberkamille, Acker-Ringelblume, Acker-Goldblume, Kümmel, Kornblume, Acker-Vergissmeinnicht, Klatschmohn, Gelber Wau, Acker-Lichtnelke, Roter Lein und viele andere. Jeder Gartenbauverein erhält zum Saatgut eine Anleitung zur Aussaat und Pflege und ein Info-Schild, das in die Blühfläche gesteckt wird. „Die Vereine bekommen durchweg positive Resonanz, deshalb ist das auch für sie eine tolle Möglichkeit, auf sich und ihre wertvolle Arbeit für die örtlichen Grünflächen aufmerksam zu machen“, sagt Andreas Kinateder. Und wer weiß? Bestimmt ist das auch eine gute Inspiration für andere Gartenbegeisterte, eine Saatgutmischung unter den Weihnachtsbaum zu legen. Das wäre dann ein Geschenk für alle – für die Artenvielfalt und für die Bürgerinnen und Bürger in Niederbayern.

Für weitere Informationen:

Andreas Kinateder
Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege
Tel. 08731/87310
Email: andreas.kinateder@landkreis-dingolfing-landau.de
www.landkreis-dingolfing-landau.de

Unser Tipp:

Die vielen guten Beispiele der Blühflächen gibt es auf der Website des Bezirksverbands für Gartenkultur und Landespflege Niederbayern e. V. zu bewundern. Viel Spaß beim Durchklicken!
Sie wohnen ihn Niederbayern und sind interessiert an der Saatgutmischung? Sie ist online im Shop des Gartenbauverlags beim Bayerischen Landesverband für Gartenbau und Landespflege erhältlich.

 

Andreas Kinateder Geschäftsführer Bezirksverband für Gartenkultur und Landespflege Niederbayern e.V.
„Wir möchten insektenfreundliche Möglichkeiten der Grünflächengestaltung zeigen“